Der
fliegende Holländer
Das Musical (WDR 23./24.2.2018)
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Mouseover-Effekte
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An zwei Abenden, am 23.2. und 24.2.2018,
gab es im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR-Funkhauses
ein ganz besonderes Highlight: Die semi-konzertante
Uraufführung des Musicals DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
von Christian Dellacher und Philipp Polzin. Hier ein
fotografischer Eindruck. Für alle, die noch mehr
sehen wollen, empfehle ich den Live-Stream in der
WDR-Mediathek, zu finden hier: Der fliegende Holländer.
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Auch eine konzertante Uraufführung erfordert
Proben. Der Blick aus dem Hotel war schon mal
vielversprechend. |
Der Ort des Geschehens: Im WDR-Funkhaus... |
... wurde im Klaus-von-Bismarck-Saal geprobt,
wo auch die Uraufführung stattfinden würde. |
Der Abend der Uraufführung begann mit der
Begrüßung durch die Managerin des Funkhausorchesters,
Corinna Rottschy. Sie musste überrascht zur Kenntnis
nehmen, dass wegen des HOLLÄNDERS viele Menschen in
ihr Haus gekommen waren, die noch nie ein Konzert in
diesem Haus besucht hatten. |
Dirigent Kai Tietje sorgte gleich zu Beginn
für Schwung mit einer temperamentvollen Ouvertüre. |
Wir befinden uns an Bord eines norwegischen
Schiffes. |
Kapitän des Schiffes ist Daland (Thomas
Bayer). |
Er vertraut die Nachtwache dem jungen Erik
(Richard Salvador Wolff) an. |
Erik verliert sich in Tagträumen von Senta,
Dalands Tochter, die er liebt. |
Daher bemerkt er auch den Holländer nicht,
der in der Nähe anlegt. |
Daland ist zunächst geschockt, begrüßt den
Neuankömmling aber herzlich, als dieser seine
norwegische Mutter erwähnt. |
In Dalands Heimatdorf warten alle fröhlich
auf die Ankunft des Schiffes. |
Nur Senta (Milica Jovanovic) langweilt sich
in dem kleinen Dorf und sehnt sich nach Abenteuern. |
Fröhlich begrüßt Senta Erik... |
... und ihren Vater. |
Als ihr Vater ihr jedoch den Holländer
vorstellt, sind beide sichtlich berührt voneinander. |
Als der Holländer allein bleibt, erfahren wir
den Grund: Senta erinnert ihn an seine verstorbene
Frau Aline, für deren Tod er sich verantwortlich
fühlt. |
Erik und Senta träumen davon, gemeinsam
Abenteuer zu erleben. |
Der Holländer dagegen schwört, Senta für sich
zu gewinnen - er hat nur einen Tag dafür Zeit. |
In der Gruppe der Seeleute werden
Schauergeschichten erzählt. Als sie Senta mit ihrer
Faszination mit dem fliegenden Holländer necken,
reagiert sie sehr gereizt. |
Der Holländer kommt dazu und beruhigt sie.
Sie kommen ins Gespräch, und er erzählt von seiner
verstorbenen Frau. Senta ist zugleich angezogen und
ängstlich, da er ihr unheimlich ist. |
Erik sucht Senta, um ihr ein Geschenk zu
übergeben, das er ihr mitgebracht hat. Sie freut sich,
ist aber nicht ganz bei der Sache. |
Verwirrt von ihren Gefühlen für beide Männer
flüchtet sie sich in die Kirche. |
Der Holländer kommt dazu und überzeugt Senta,
dass sie zu ihm gehört. |
Sie geht mit ihm. |
Erik schlägt Alarm: Senta ist unauffindbar,
und das Schiff des Holländers ist fort. |
Entsetzt organisiert Daland die Suche. |
Daland macht sich Vorwürfe, weil er den
Holländer ins Haus gebracht hat. |
Senta und der Holländer sind auf seinem
Schiff. Sie hat Angst, weil sie nicht versteht, was er
von ihr will. |
Der Holländer erzählt ihr, wie es durch
seinen Hochmut zu dem Fluch kam, der ihn auf ewig auf
dem Meer festhält. |
Er glaubt auch, dass seine Frau Aline diesem
Fluch zum Opfer gefallen ist. In Senta hofft er, die
Frau gefunden zu haben, deren Liebe ihn erlösen kann. |
Der Holländer bringt Senta zurück und
überlässt ihr die Enzscheidung. Sie versucht, Erik und
ihrem Vater zu erklären, warum sie ihre Berufung darin
sieht, den Holländer zu erlösen. |
Endlich kommt es zum Kuss, der den Fluch
aufheben soll. |
Und dann war es Zeit für den begeisterten
Premierenapplaus. |
Glückliche Gesichter auf der Bühne. |
Chris war genauso erleichtert und glücklich
wie... |
... die beiden Autoren Philipp Polzin und
Christian Dellacher, die ihr Glück kaum fassen
konnten. |
Erst nach minutenlangen Standing Ovations
ließ das Publikum die Beteiligten gehen. |
Ein strahlendes Team im Foyer: Christian
Dellacher, Dirigent Kai Tietje, Richard Salvador
Wolff, Milica Jovanovic, Chris Murray,
Orchestermanagerin Corinna Rottschy, Regisseur Roland
Hüve und Philipp Polzin.
Nun brauchen wir nur noch ein Theater, das den
HOLLÄNDER voll szenisch auf die Bühne bringt! |
Um die Aufführungen herum haben wir natürlich
auch Köln unsicher gemacht. Erste Station war wie
immer der Dom. |
Der goldene Schrein des Nikolaus von Verdun
ist als Dreikönigsschrein bekannt, seitdem der
damalige Kölner Erzbischof und Kanzler Kaiser
Friedrich Barbarossas die Gebeine darin 1162 aus dem
eroberten Mailand - sagen wir mal wohlmeinend -
mitgenommen hatte. Die Gebeine wurden angeblich von
der Mutter Kaiser Konstantins um 300 in Palästina
aufgefunden (wofür es nicht nur keinerlei Belege gibt,
sondern sich auch die Frage stellt, was die Gebeine
dort taten, denn die heiligen drei Könige waren ja
gerade von weither nach Judäa gekommen und keineswegs
von dort). Dann wurden sie der Legende nach von
Erzbischof Ambrosius von Mailand im 4. Jahrhundert
nach Mailand verbracht - wofür es natürlich keine
Belege gibt. Dort interessierten sie zunächst
niemanden, weil sie keine Märtyrer waren, und tauchten
erst im Mittelalter wieder auf. Zu allem Überfluss
befinden sich im Schrein auch noch Knochen von drei
anderen Männern, von denen einer als Hl. Gregor von
Spoleto identifiziert ist, ein Märtyrer aus der Zeit
um 300, den Kaiser Ottos I. Bruder nach Köln hatte
bringen lassen. Zwei der anderen gelten traditionell
als die hl. Felix und Nabor, wofür es natürlich wieder
keine Belege gibt und das zusätzliche Problem, dass
die beiden auch noch in Mailand und in Namur in
Lothringen vorhanden sind. Wahrscheinlich passten sie
einfach gut zu Gregor, weil sie alle von Kaiser
Diokletian hingerichtet worden waren. Das Einzige, was
über die heiligen drei Könige sicher ist, sind
aufgefundene Textilien, in die die Knochen gewickelt
waren und die aus Syrien aus der Zeit des 2. bis 4.
Jahrhunderts stammen. Wessen Knochen nun wirklich in
dem Schrein liegen, weiß wohl nur Gott allein. |
Man kann über das moderne Domfenster von
Gerhard Richter denken, was man will: Auf jeden Fall
sorgt es für zauberhafte Lichteinfälle im Dom. |
Im Dom gibt es naturgemäß viele Gräber der
Kölner Erzbischöfe durch die Jahrhunderte. Hier ein
Herr aus dem Barock. |
Und hier die moderne Grablege für die
heutigen Bischöfe (rechts der bislang letzte
verstorbene Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner). Ich
muss sagen, im Barock hatte man mehr Stil :-). |
Im Anschluss ging es nach nebenan in das
Römisch-Germanische Museum. |
Eines der Prunkstücke dort ist dieser
erhaltene Mosaikfußboden eines römischen Speisesaals
(erkannbar aus den Motiven aus der Bacchus-Legende,
der ja der Gott des Weines ist). |
Die Mädchen waren besonders beeindruckt, dass
dieses chirurgische Besteck (eine Grabbeigabe) einer
weiblichen Chirurgin gehörte. |
Das war dann wohl die römische Variante eines
ICE :-). |
Das interessanteste Grab in Köln ist jedoch
nicht im Dom, sondern in St. Pantaleon. Hier liegt
Theophanu, die Gemahlin Kaiser Ottos II. Otto der
Große hatte es als einziger deutscher Kaiser
geschafft, für seinen Sohn und Nachfolger eine
byzantinische Prinzessin an Land zu ziehen. Auch wenn
es nicht die war, die er gerne wollte, entschied er
sich nach einem Gespräch mit ihr, die Sache
durchzuziehen. Eine weise Entscheidung, denn nach dem
frühen Tod seines Sohnes war sie diejenige, die
energisch dafür sorgte, dass sein eben erst
gegründetes Kaiserreich nicht gleich wieder
auseinanderfiel. Eine bemerkenswerte Frau! |
Von der einst imposnaten mittelalterlichen
Stadtmauer sind noch einige Tore übrig wie hier die
Hahnentorburg. Die schiere Größe lässt erahnen, dass
Köln im Mittelalter die größte Stadt nördlich der
Alpen war. |
Erinnert sich noch jemand an den Einsturz des
Stadtarchives 2009? So sieht es heute dort aus. Zur
Erinnerung: Man baute seit 2003 an einer neuen
U-Bahn-Linie. Dabei wurden an dieser Stelle viel zu
viele Brunnen zur Abpumpung des Grundwassers gebohrt
und alle Warnungen der Arbeiter und der Beschäftigten
im Archiv über Risse in den Mauern ignoriert. 2009
kollabierte das Gebäude schließlich und riss noch ein
paar Nachbarhäuser mit. Dass es "nur" zwei Tote gab,
die in den angrenzenden Wohnhäusern geschlafen hatten
und die Gefahr zu spät oder gar nicht mitbekamen, ist
dem Bauleiter an diesem Tag zu verdanken, der bei den
ersten Anzeichen sofort die Baustelle räumen ließ,
ohne erst auf Erlaubnis von irgend jemandem zu warten.
Ob die Ursache für diesen Baupfusch Ahnungslosigkeit
war oder Absicht, ausgelöst durch den Versuch,
möglichst kostengünstig voranzukommen, oder sogar
Gelder zweckentfremdet wurden, wird seit damals vor
Gericht geklärt, Ausgang ungewiss. Die U-Bahn soll
jetzt 2023 fertig werden - ich bin immer wieder
beruhigt, dass es solche Probleme nicht nur am
Berliner Flughafen gibt... |
Zu guter Letzt fanden wir das hier im Kölner
LEGO-Store. Wir nehmen es einfach mal als gutes Omen! |
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