Mouseover-Effekte
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Ein sehr spontanes Einspringen in einem
komplett neuen Stück ergab sich für Chris mit
PARADISE OF PAIN in Saarbrücken, für das er die
Rolle des Johannes in einer Woche lernen
musste/durfte ;-). Hier ein paar Eindrücke aus
Saarbrücken und dem hörenswerten Stück:
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Das Theater in Saarbrücken stammt, wie das in
Dessau, aus der Zeit des Dritten Reiches. Man stellte
sich eine Art kulturelles Bollwerk gegen das nahe
Frankreich vor. Ironischerweise waren es nach dem 2.
Weltkrieg die Franzosen, die im bis 1955 französisch
besetzten Saarland das Theater nach den
Kriegszerstörungen wieder aufbauten. Die 50er Jahre
sieht man dem Innenraum an, dazu kam in den 80er
Jahren ein abstraktes, aber sehr farbenfrohes
Deckengemälde. |
Die beiden Prinzessinnen freuten sich auf das
Erlebnis eines neuen Stückes. |
Zu Beginn des Stückes befinden wir uns in
einem OP, in dem Johannes (Chris Murray) und Jonathan
(Sasha di Capri) mit Schussverletzungen operiert
werden. |
Als Abgesandter aus dem Jenseits erscheint
Klobürste (in der Hölle) bzw. Jesus (im Himmel) in
Gestalt von Eric Minsk, um die Seelen der Toten an
ihren Bestimmungsort zu bringen. |
Allerdings klappt etwas nicht: Johannes
wacht, obwohl ein braver Beamter, in der Hölle auf
("Heiß"). |
Wie das bei Behörden so ist, verlangt er den
Vorgesetzten zu sprechen, um den Irrtum aufzuklären. |
Auf diesen oder vielmehr diese war er jedoch
nicht gefasst: Auf den gefallenen Engel Mephista (Anke
Fiedler)... |
... reagiert er doch eher verwirrt. |
Mephista geht gleich ordentlich zur Sache,
was den armen Johannes eher verwirrt. |
Und so zieht er sich auf das zurück, was er
am besten beherrscht: Er verlangt - und erhält - das
Gesetzeswerk der Hölle und beginnt umgehend, die
dortigen Regeln zu studieren ("Die Poesie der
Paragraphen"). |
Mittlerweile wacht der Kleinganove Jonathan
(Sasha di Capri) im Himmel auf, |
... wo Angelina (Sandy Mölling) das Sagen
hat. |
Allerdings klingen Jonathans Ideen vom
Paradies eher nach Moulin Rouge. |
Angelina findet das zunächst ganz amüsant. |
Jonathan sieht (als Vision?) seine trauernde
Witwe. |
Die von ihm gewünschte Schnapsbrennerei
trifft in "Breaking Bad" - Optik ein. |
Am Ende des 1. Aktes hört sich das
"Halleluja" doch schon deutlich rockiger und
verruchter an als am Anfang. |
In der Pause gab es einen Blick auf die
Besetzungsliste. |
Mit Hilfe der Höllenverordnung... |
... übernimmt Johannes das Kommando in der
Hölle. |
Trotz Küchendienst für die arme Mephista... |
... und Sportschau mit Bierchen für Johannes
kommt man sich näher ("Break the silence 2"). |
Jonathans Schnapsbrennerei führt dazu, dass
der Himmel immer mehr seinen Charakter verliert, was
ihm zunehmend selbst missfällt. |
Die Hölle ist dagegen durch Johannes deutlich
angenehmer geworden. |
Mephista versucht, Johannes zu erklären, dass
er die Weltordnung durcheinander bringt, denn ohne die
Energie,
die die Hölle produziert, kann auch der Himmel nicht
existieren. Er versteht das nicht wirklich. |
Die beiden Schwestern Angelina und Mephista
klagen sich ihr Leid mit den geliebten, aber
ungeeigneten Männern. Schließlich sieht man am Ende,
wie ein einzelner Mann von seiner Frau erschossen
wird. Soll das bedeuten, dass beide Männer eins sind?
Oder gehen wir an den Anfang zurück und richten die
Dinge diesmal mit der richtigen Zuordnung von Himmel
und Hölle? Es war für mich ehrlich gesagt nicht
wirklich zu erkennen, was der Regisseur sagen wollte. |
Egal, dem Publikum gefiel es trotzdem, und so
gab es mehrere Zugaben, hier mit Chris. |
Komponist Frank Nimsgern (in Personalunion
auch Dirigent und Gitarrist der Show) erschien
höchstselbst zur Begleitung. |
Das Ensemble, das netter und unterstützender
nicht hätte sein können, spendete am Ende ihrem
Einspringer herzlichen Applaus. |
Und endlich durfte Chris auch einmal mit
seiner Kollegin aus Kölner "Geist der Weihnacht" -
Zeiten abrocken! |
Nach der Vorstellung gab es noch eine
After-Show-Party im Foyer, bei der es als
musikalischen Nachschlag von Chris noch "Macht" aus
Frank Nimsgerns RING gab und "Dies ist die Stunde" aus
JEKYLL & HYDE... |
... und zusammen mit Anke Fiedler noch einmal
"Break the Silence". |
Und dann konnte endlich gefeiert werden: Amy
Share-Kissiov, die wunderbare Choreografin des Abends,
Chris, Anke Fiedler und Frank Nimsgern. |
Und dann gab es noch eine besonders nette
Begegnung: Franks Vater Siegmund Nimsgern, einer der
führenden Heldenbaritone der 80er Jahre (den ich
seinerzeit als Wotan in Bayreuth erleben durfte), war
extra gekommen, um Chris zu sehen. Chris war - zu
Studienzeiten, als er nebenbei als Statist an der
Staatsoper Stuttgart jobbte - einer von Nimsgerns
(alias Kaspar) Assistenten in der Ludwigsburger
"Freischütz"-Inszenierung, die von keinem Geringeren
als Loriot stammte. Es war eine Freude zu sehen, dass
sich Siegmund Nimsgern noch an den jungen Statisten
von damals erinnerte, und Chris hat sich sehr gefreut,
ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Danke! |
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus
Saarbrücken: Diese Stadtmauer von St. Johann, wie
dieser Teil Saarbrückens damals noch hieß, die man
direkt neben unserem Hotel finden konnte, |
... dürfte in Anbetracht der Jahreszahl 1810
wohl Napoleon auf dem Gewissen haben. |
Und dieser interessant aussehende moderne
Brunnen befindet sich in der Fußgängerzone. Wir sind
ja in nächster Zeit noch öfter in Saarbrücken, auch
noch mit der RHS, da lernen wir die hübsche Stadt
sicher noch besser kennen :-) |
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